Reiseführer betonen gern, dass die Landschaft der Insel Chiloé ganz anders sei als das Festland, sehr grün, hügelig und mit sehr viel Regen. Chiloé sei einfach bezaubernd und am ehesten mit Irland zu vergleichen. Für mich ist das ein Widerspruch in sich, denn ich bin kein besonderer Irlandfan. Matthias wollte jedoch gern nach Chiloé und so sind wir für drei Tage hingefahren.
Von Punta Arenas aus sind wir zwei Stunden nach Puerto Montt geflogen, dort haben wir einmal übernachtet und sind dann 4,5 Stunden mit dem Bus und der Fähre nach Castro auf Chiloé gefahren.
Im Nachhinein finde ich, dass sich der Besuch von Chiloé gelohnt hat. Die Insel ist bezaubernd. Ich habe es außerdem genossen, dass es wenig Highlights gibt, die ich unbedingt sehen wollte. Das hat das Reisetempo entspannt gehalten.
Castro
Wir haben uns entschlossen, in Castro Quartier zu beziehen und die Insel von dort aus zu erkunden. Mit dem Hotel Alerce Nativo haben wir ein traditionsreiches und etwas schräges Etablissement gewählt. Die Zeit ist hier schon vor langer Zeit stehen geblieben. Das Frühstück war leider ziemlich schlecht, ansonsten waren wir zufrieden, solange wir an der Deko vorbeigeschaut haben.

Die Pfahlbauten, Palafitos genannt, sind ein Wahrzeichen von Chiloé. Noch vor 10 Jahren waren die meisten von Fischern bewohnt und etwas heruntergekommen. Heute beherbergen die meisten Hostels, Restaurants oder Kunsthandwerksläden. Die Fischer konnten bei Flut direkt hinter dem Haus ablegen.


Größere Arbeiten wurden auf Castro traditionell als Gemeinschaftsarbeiten, sogenannte Mingas, verrichtet. Eine typische Minga ist, ein Haus zu versetzen.






Holzschindeln
Ganz typisch für Chiloé sind die mit Schindeln verkleideten Holzhäuser.

Holzkirchen
Einige der über 150 Holzkirchen gehören seit 2000 zum Unesco Weltkulturerbe. Die Kirchen wurden ab dem 17. Jahrhundert von Fischern unter der Anleitung von Jesuiten und später Franziskanern gebaut.








Ausflug nach Tenaún, Tocoihue und Dalcahue
Auf der Insel kann man sich gut mit Microbussen fortbewegen. Das geht allerdings nicht unbedingt schnell. Die Straßen sind schlecht, die Wege weit und die Busse halten oft.











Ausflug in den Nationalpark
Chiloé hat zwei Nationalparks. Einen davon, den Parque Nacional de Chiloé, haben wir zum Wandern besucht.






Die Holzkirchen sehen super schön aus, am besten gefällt mir die gelbe.
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