Drei Tage auf der Insel Chiloé 

Reiseführer betonen gern, dass die Landschaft der Insel Chiloé ganz anders sei als das Festland, sehr grün, hügelig und mit sehr viel Regen. Chiloé sei einfach bezaubernd und am ehesten mit Irland zu vergleichen. Für mich ist das ein Widerspruch in sich, denn ich bin kein besonderer Irlandfan. Matthias wollte jedoch gern nach Chiloé und so sind wir für drei Tage hingefahren.

Von Punta Arenas aus sind wir zwei Stunden nach Puerto Montt geflogen, dort haben wir einmal übernachtet und sind dann 4,5 Stunden mit dem Bus und der Fähre nach Castro auf Chiloé gefahren.

Im Nachhinein finde ich, dass sich der Besuch von Chiloé gelohnt hat. Die Insel ist bezaubernd. Ich habe es außerdem genossen, dass es wenig Highlights gibt, die ich unbedingt sehen wollte. Das hat das Reisetempo entspannt gehalten.

Castro

Wir haben uns entschlossen, in Castro Quartier zu beziehen und die Insel von dort aus zu erkunden. Mit dem Hotel Alerce Nativo haben wir ein traditionsreiches und etwas schräges Etablissement gewählt. Die Zeit ist hier schon vor langer Zeit stehen geblieben. Das Frühstück war leider ziemlich schlecht, ansonsten waren wir zufrieden, solange wir an der Deko vorbeigeschaut haben.

Hotel Alerce Nativo

Die Pfahlbauten, Palafitos genannt, sind ein Wahrzeichen von Chiloé. Noch vor 10 Jahren waren die meisten von Fischern bewohnt und etwas heruntergekommen. Heute beherbergen die meisten Hostels, Restaurants oder Kunsthandwerksläden. Die Fischer konnten bei Flut direkt hinter dem Haus ablegen.

Palafitos in Castro

 

Palafitos in Castro

Größere Arbeiten wurden auf Castro traditionell als Gemeinschaftsarbeiten, sogenannte Mingas, verrichtet. Eine typische Minga ist, ein Haus zu versetzen.

Eine Minga, bei der mit Holzbohlen und Ochsen ein Haus versetzt wir. Das Foto hängt im Museum in Castro.

 

Auf dem Markt in Castro. Links unten Algen. Vorne einige der über 400 Kartoffelsorten auf Chiloé. Hängend geräucherte Muscheln.

 

Fischer am Hafen von Castro. Sie sammeln Algen, die dann über einen Zwischenhändler nach Japan verkauft werden. Dort werden sie zur Kosmetikherstellung genutzt. Für ein Kilo gibt es für den Fischer 80 Pesos.

 

Eine Schiffswerkstatt in Castro. Hier werden Schiffe ganz von Hand und aus Holz gebaut. An dem Schiff auf dem Bild wird schon ein Jahr gebaut.

 

Zwei der fertigen Schiffe. Beide gehören reichen Leuten aus Santiago, die sie nur wenige Male im Sommer verwenden.

 

Bei Castro.

Holzschindeln

Ganz typisch für Chiloé sind die mit Schindeln verkleideten Holzhäuser.
  

So sehen die Schindeln von hinten aus.


Holzkirchen

Einige der über 150 Holzkirchen gehören seit 2000 zum Unesco Weltkulturerbe. Die Kirchen wurden ab dem 17. Jahrhundert von Fischern unter der Anleitung von Jesuiten und später Franziskanern gebaut.

Holzkirche in Castro von 1912.

 

Innenraum der Holzkirche in Castro.

 

Erzengel Michael in der Holzkirche in Castro.

 

Holzkirche in Tenaún.

 

Innenraum der Holzkirche in Tenaún.

 

Die Konstruktion der Holzkirche in Tenaún ähnelt einem umgedrehten Schiff.

 

Holzkirche in Dalcahue.

 

Holzkirche in Nercón.

Ausflug nach Tenaún, Tocoihue und Dalcahue

Auf der Insel kann man sich gut mit Microbussen fortbewegen. Das geht allerdings nicht unbedingt schnell. Die Straßen sind schlecht, die Wege weit und die Busse halten oft.

Im Microbus.

 

Das Zentrum von Tenaún.

 

Kinderspielplatz in Tenaún.

 

Am Strand von Tenaún.

 

Auf dem Weg zum Wasserfall bei Tocoihue. Die Pflanze mit den gelben Blüten heißt Pica Pica, ist hübsch anzusehen und auf Chiloé eine Pest.

 

Der Wasserfall bei Tocoihue. Hier treffen sich die Zauberer.

 

Wasserfall bei Tocoihue.

 

Dieser Baum blüht auf Chiloé zuerst und markiert den Frühlingsanfang.

 

Ich gestehe, ich kannte Shoefiti bisher nicht. Glücklicherweise war ich in Tocoihue, um diesen weltweiten Trend kennenzulernen.

 

Am Hafen von Dalcahue.

 

Boote in Dalcahue.


Ausflug in den Nationalpark

Chiloé hat zwei Nationalparks. Einen davon, den Parque Nacional de Chiloé, haben wir zum Wandern besucht.

Der Bus um 10.30 Uhr fällt aus. Also gibt es erst einmal Kaffee.

 

Steilküste im Westen der Insel.

Statt Wandern erst einmal Wellen-Schauen.

Dieser Hund ist uns stundenlang gefolgt. Wir waren erst nicht begeistert, weil er Schafe und Vögel gejagt hat. Vor allem anderen hatte er Angst. Lustig war, als er beim Verfolgen einer Ente ins Wasser gefallen ist. Wir haben ihn Lily getauft. Er ist uns auch in den Bus gefolgt und war nur schwer wieder zum Aussteigen zu bewegen.

 

Blick auf den See Huillinco.

 

Es gibt im Nationalpark einige kurze, hübsche, angelegte Wanderwege.

 

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